Vanguards strategische Wende hin zu Bitcoin
In einer bemerkenswerten Entwicklung ist Vanguard, das 10-Billionen-Dollar-Vermögensverwaltungsunternehmen, zum größten institutionellen Aktionär von Strategy (MSTR) geworden, einem Unternehmen, das für seine beträchtlichen Bitcoin-Bestände bekannt ist. Dieser Schritt erfolgt trotz Vanguards früherer Charakterisierung von Bitcoin als „unreife Anlageklasse“, die für konservative Anleger ungeeignet sei. Der scheinbare Widerspruch hat in den Finanzmärkten Aufmerksamkeit erregt.
Vanguards Position in Strategy verstehen
Aktuelle Unterlagen zeigen, dass Vanguard etwa 20 Millionen Aktien von Strategy erworben hat, was einem Anteil von 8 % im Wert von 9,26 Milliarden Dollar entspricht. Diese Investition macht Vanguard zum führenden institutionellen Halter von MSTR-Aktien, vor Capital Group. Die Transaktion unterstreicht das wachsende institutionelle Interesse an Bitcoin-Exposure über traditionelle Aktienmärkte.
Marktexperten äußern sich
Matthew Sigel, Leiter der Digital Asset Research bei VanEck, bezeichnete Vanguards Position als „institutionelle kognitive Dissonanz“ und wies auf die Diskrepanz zwischen den öffentlichen Aussagen des Unternehmens und seinen Investitionsentscheidungen hin. Eric Balchunas, Senior ETF-Analyst bei Bloomberg, bemerkte die Ironie und erklärte, dass Vanguards Indexfonds-Ansatz manchmal den Besitz von Aktien erfordert, die das Unternehmen möglicherweise nicht persönlich befürwortet.
Strategys Entwicklung als Bitcoin-Proxy
Unter der Leitung von CEO Michael Saylor hat Strategy etwa 601.550 BTC im Wert von rund 72 Milliarden Dollar angesammelt. Die Aktienperformance des Unternehmens hat sich eng an die Preisbewegungen von Bitcoin angelehnt, was es zu einem beliebten Vehikel für institutionelle Anleger macht, die Krypto-Exposure ohne direkten Besitz suchen.
Vanguards anhaltende Bitcoin-Skepsis
Trotz seiner Investition in Strategy hält Vanguard an seiner vorsichtigen Haltung gegenüber Bitcoin fest. Das Unternehmen schließt weiterhin Spot-Bitcoin-ETFs von seiner Plattform aus, selbst wenn Konkurrenten wie BlackRock sie begrüßen. Die Ernennung von Salim Ramji, ehemals bei BlackRock, zum CEO von Vanguard hat diese Politik nicht geändert, was das Engagement des Unternehmens für seine konservative Anlagephilosophie demonstriert.