Die Entscheidung für den Sitz eines Crypto-Fonds: EU oder UK?
Die Wahl des optimalen Sitzes für einen Crypto-Fonds erfordert eine sorgfältige Analyse der unterschiedlichen regulatorischen Rahmenbedingungen in der Europäischen Union und dem Vereinigten Königreich. Die umfassende Markets in Crypto-Assets (MiCA)-Regulierung der EU bietet rechtliche Klarheit in allen Mitgliedsstaaten, während der UK-Ansatz Innovation und Flexibilität betont.
MiCA-Regulierung der EU: Standardisierter Rahmen
Die MiCA-Regulierung etabliert einheitliche Regeln für Crypto-Service-Provider, die in EU-Ländern tätig sind. Durch Passporting-Rechte können Unternehmen mit einer einzigen Zulassung im gesamten Binnenmarkt expandieren. Dieser effiziente Prozess kommt Fonds zugute, die institutionelle Investoren oder ein paneuropäisches Wachstum anstreben.
Der UK-Ansatz nach dem Brexit: Balance zwischen Innovation und Schutz
Seit dem EU-Austritt hat das Vereinigte Königreich seine Crypto-Gesetze durch die Initiative „Plan for Change“ entwickelt. Dieser Rahmen zielt darauf ab, digitale Assets in das traditionelle Finanzwesen zu integrieren und gleichzeitig Verbraucher zu schützen. Der regulatorische Sandkasten des UK bietet Raum für die Erprobung innovativer Produkte unter Aufsicht.
Entscheidungsfaktoren für Fondsmanager
- Regulatorische Sicherheit: MiCA bietet Stabilität; der UK ermöglicht Anpassungsfähigkeit
- Operative Überlegungen: EU-Passporting reduziert bürokratischen Aufwand; der UK-Sandkasten ermöglicht Experimente
- Strategische Ausrichtung: Die EU eignet sich für Compliance-orientierte Fonds; der UK zieht innovative Projekte an
Branchenperspektive
„Die Wahl des Sitzes hängt letztlich vom Betriebsmodell und der Wachstumsstrategie eines Fonds ab“, erklärt Julie Bourgeois, Head of Legal and Compliance bei 6 Monks. „Während MiCA Vorhersehbarkeit schafft, fördert das dynamische Umfeld des UK Innovation.“
Ausblick
Beide Rechtsräume werden die Entwicklung von digitalen Assets maßgeblich beeinflussen. Die standardisierten Regeln der EU und der flexible Ansatz des UK könnten komplementäre Ökosysteme für verschiedene Arten von Crypto-Fonds schaffen.
Meinung von: Julie Bourgeois, Head of Legal and Compliance, 6 Monks. Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken und sollte nicht als Rechts- oder Anlageberatung verstanden werden.